
Der FC Bayern München hat seine Ambitionen im nationalen Transfermarkt einmal mehr deutlich gemacht – doch in Stuttgart stieß man auf Granit. Am frühen Morgen dieses Freitags soll Bayerns Sportvorstand Christoph Freund im Rahmen eines persönlichen Treffens mit VfB-CEO Alexander Wehrle ein offizielles Angebot für Nick Woltemade vorgelegt haben: €40 Millionen Grundsumme plus €5 Millionen an erfolgsabhängigen Boni. Doch die Antwort des Schwaben-Klubs fiel unmissverständlich aus: eine klare und sofortige Absage.
Wie aus vereinsnahen Kreisen verlautet, ließ Wehrle in dem rund einstündigen Gespräch keinerlei Zweifel aufkommen: Nick Woltemade steht nicht zum Verkauf – weder jetzt, noch in absehbarer Zeit. Die Summe, die Bayern auf den Tisch legte, mag auf dem Papier beeindruckend wirken, doch für den VfB ist Woltemade weit mehr als nur eine finanzielle Verhandlungsmasse. Er ist ein zentraler Baustein des sportlichen Zukunftsplans und ein Symbol für den neuen, selbstbewussten VfB.
„Wir bauen um ihn – nicht ihn ab“, soll Wehrle in dem Treffen gesagt haben. Auch Trainer Sebastian Hoeneß habe dem Vorstand im Vorfeld signalisiert, dass ein Verkauf des 22-Jährigen für das sportliche Konzept nicht infrage kommt.
Bayern Münchens Vorstoß kommt nicht überraschend. Nach dem verpassten Meistertitel 2025 und der sportlichen Kritik an der fehlenden Kreativität im Mittelfeld, sehen sich die Münchener unter Zugzwang. Nick Woltemade, der mit 10 Toren und 12 Vorlagen in der abgelaufenen Bundesliga-Saison glänzte, galt als Wunschspieler für die offensive Schaltzentrale hinter Harry Kane. Sein körperliches Spiel, seine Übersicht und seine Vielseitigkeit machen ihn für jeden Top-Klub interessant.
Doch dass der deutsche Rekordmeister bereits Anfang Juli mit einem offiziellen Angebot in dieser Größenordnung vorstellig wird, zeigt den Ernst der Lage – und gleichzeitig, wie sehr sich das Machtgefüge in der Bundesliga verschiebt. Noch vor wenigen Jahren hätten solche Angebote kleinere Klubs in Zugzwang gebracht. Heute demonstrieren Vereine wie der VfB Stuttgart neue Stärke.
Auch der Spieler selbst spielt eine zentrale Rolle in dieser Konstellation. Nick Woltemade, der erst vor einem Jahr von Werder Bremen zum VfB kam, hat sich in Stuttgart nicht nur sportlich weiterentwickelt, sondern auch persönlich stark eingebracht. Laut internen Quellen sei er über das Bayern-Interesse informiert gewesen – habe aber weder einen Wechsel forciert, noch mit Abwanderungsgedanken gespielt.
In einem kurzen Statement gegenüber dem SWR betonte Woltemade am Nachmittag:
„Ich fühle mich beim VfB extrem wohl. Wir haben eine klare Vision, ein starkes Team und einen Trainer, der mir vertraut. Alles andere blende ich aus.“
Die sofortige Absage an Bayern ist weit mehr als ein abgelehnter Transfer – sie ist ein Statement an die Liga. Stuttgart will nicht länger Ausbildungsverein oder Zwischenstation für Talente sein. Mit dem Halten von Schlüsselspielern wie Woltemade und dem konsequenten Nein zu den Avancen der Großklubs unterstreicht der Verein seine neue Ambition: nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit auf Augenhöhe mit den Großen.
Der FC Bayern München mag gewohnt sein, den Ton auf dem Transfermarkt anzugeben. Doch der heutige Tag zeigt: Die Zeiten haben sich geändert. Der VfB Stuttgart bleibt standhaft – und sendet ein deutliches Zeichen nach München und darüber hinaus. Mit Alexander Wehrle an der Spitze und Nick Woltemade als Symbol einer neuen Ära hat der Verein die nächste Etappe auf dem Weg vom Herausforderer zur festen Bundesliga-Größe eingeläutet.
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